Leere Blicke bei den Spielern des VfL Bochum, Takuma Asano hielt enttäuscht die Arme über den Kopf - und die Fans? Die stimmten Gesänge an. Sie wussten, dass es nach dem 1:5 gegen den VfL Wolfsburg nichts bringen würde, noch oben drauf zu schlagen. Ausgerechnet im Saisonendspurt bröckelt die Heim-Macht. Und jetzt kommt auch noch der Tabellenführer zum Derby (Freitag, 28. April, 20:30 Uhr).
Anders als die Zuschauer stellten sich die Spieler nach einer enttäuschenden Partie nicht ihrer Verantwortung. Während nach Siegen vier, fünf Bochumer den Journalisten Rede und Antwort stehen, war es nach der Niederlage zum wiederholten Mal nur einer. In diesem Fall Erhan Masovic.
"Es war so, dass ich die Mannschaft in der Kabine haben wollte", erklärte Trainer Thomas Letsch. "Aber das heißt nicht, dass die Spieler nicht nochmal in die Mixed Zone raus können." Was genau in der Ansprache gesagt wurde, verriet der 54-Jährige nicht. Nur soviel: "Es ging einmal um das was passiert ist und dann aber auch um das, was auf uns zukommt."
Das sind fünf verbleibende Partien, beginnend mit dem Heim-Derby gegen den neuen Spitzenreiter Borussia Dortmund. "Wir haben eine Chance liegenlassen. Trotzdem sind wir in der Situation, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Wir dürfen nicht die nächste Chance wieder verstreichen lassen. Wohlwissend, dass die Aufgaben nicht einfacher werden."
Was Letsch dafür Hoffnung gibt? "Nicht das Ergebnis. Nicht das Spiel, aber die Art und Weise, dass die Mannschaft sich nicht aufgegeben hat und alle hinter uns standen. Was passiert ist im Stadion, das muss uns ein gutes Gefühl geben." Das sah auf dem Platz in der ersten Halbzeit allerdings anders aus.
Vier Niederlagen in fünf Heimspielen
"Es geht im Heimspiel darum, alles dafür zu tun, in der Liga zu bleiben. Das hat gefehlt." Vier der letzten fünf Spiele gingen im Ruhrstadion verloren. "Es geht dann um die Giftigkeit, die entscheidende Präsenz. Man hat auch eine gewisse Unsicherheit im eigenen Ballbesitz gemerkt. Das darf nicht sein. Wir spielen hier zuhause und müssen an uns glauben."
Sein Innenverteidiger Masovic konnte das fehlende Selbstbewusstsein ebenfalls nicht erklären. "In der Hinrunde war es schwierig für uns, auswärts zu spielen. Aber jetzt können wir nicht sagen, dass es schwierig ist, zuhause zu spielen." Die Reaktion von den Rängen beschrieb er dabei als verblüffend.
"Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit haben sie uns gepusht. Sie stehen hinter uns, das bedeutet uns viel." Nun müsse die Reaktion aber auch auf dem Platz Widerhall finden. "Wir haben gezeigt, dass wir es besser können und müssen das auch gegen Dortmund am Freitag zeigen."